Site Admin
Eine historische Retrospektive
Frühe Besiedlung & erste Erwähnungen

* Bereits in der Antike war das Gebiet Teil der römischen Provinz Noricum. Ein in die Südwand der Kirche eingelassener Römerstein erinnert an einen römischen Soldaten, gefallen im Partherkrieg (ca. 160–180 n. Chr.) ([de.wikipedia.org][1]).
* Die Ortschaft „Grafendorf“ wird erstmals zu Beginn des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Um 1690 erscheint „Ober‑Grafendorf an der Püelach“ in einem Kirchenzinsbuch ([de.wikipedia.org][1]).


Pfarre & Pfarrkirche

* Die Pfarrgründunggeht auf circa 1250 zurück, der frühere Vorgängerbau der heutigen Kirche stand dort bereits. Der gotische Neubau stammt aus dem Jahr 1365, mit dem Turm aus 1545; eine barocke Umgestaltung folgte in den Jahren 1738–1756 ([de.wikipedia.org][2]).

Bild
Pfarrkirche Ober-Grafendorf
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... endorf.JPG | Alexander Wagner (3. April 2011)

* Das Gotteshaus, dem hl. Josef geweiht, beherbergt Kunstwerke des bekannten Barockmalers Daniel Gran (Hochaltarbild, 1750) sowie Statuen von Peter Widerin aus 1742 ([de.wikipedia.org][2]).
* Um 1880 wurde ein nördliches Seitenschiff um eine Empore erhöht ([de.wikipedia.org][2]).




* Erstmals urkundlich erwähnt 1299 als Edelsitz der Weißenberger; 1310 unter dem Namen „Haus zu Fridowe“ geläufig. Bereits 1429 belegt mit eigener Kapelle ([meinbezirk.at][3]).
* Von 1497 bis 1708 im Besitz der Sinzendorf, ab 1750 im Eigentum Johann Georg Freiherr von Grechtler, der dort eine Barchentmanufaktur betrieb und das barocke **Neuschloss Fridau** 1753 errichten ließ ([de.wikipedia.org][4]).
* Das Inneres des Schlosses ziert ein Fresko „Triumph der Aurora“ von Daniel Gran (1755) ([de.wikipedia.org][4]).

Bild
Schloss Fridau Orangerie
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ober-Graf ... ngerie.jpg | Alexander Wagner (3. April 2011)


Feudale Marktrechte & Konflikte

* Marktrecht verliehen zwischen 1652–1656; zeitgleich wurde der Pranger errichtet (heute im Marktwappen) ([de.wikipedia.org][1]).
* 1683 im pfälzischen Türkenkrieg geplündert und niedergebrannt, wobei Schloss und Kirche verschont blieben; die Bevölkerung fand Schutz im Schloss Fridau ([de.wikipedia.org][1]).
* Weitere Angriffe im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741) sowie durch französische Truppen im Rahmen der Napoleonischen Kriege (1805, 1809) ([de.wikipedia.org][1]).


Bedeutende Persönlichkeiten

* **Johann Georg Freiherr von Grechtler** (1705–1780): Reichsfreiherr, grundherrliches Mitglied mit Erwerb von Schloss Fridau um 1750; Gründer der Barchentmanufaktur, Errichter eines Armenhauses in Obergrafendorf (1774, dotiert mit 1 500 Gulden) ([de.wikipedia.org][5]). In seinem Andenken wurde eine Grechtlergasse benannt.
* **Adolf Sabelko** (1890–1973): Kaplan und Dechant in Obergrafendorf (1935–1963), zugleich kurz CSP‑Bundesrat; eine Gasse hier trägt seinen Namen ([de.wikipedia.org][5], [de.wikipedia.org][6]).


Verkehr & Strukturwandel

* 1898: Eröffnung der **Pielachtalbahn** (Mariazellerbahn), mit Abzweigung („Krumpe“) nach Mank – Obergrafendorf wurde Verkehrsknotenpunkt ([de.wikipedia.org][1]).
* Späterer Bau der Lokalbahn Ober‑Grafendorf–Gresten („Krumpe“), in mehreren Etappen zwischen 1898 und 1927 eröffnet; Betriebseinstellung nach und nach bis 2010, einzelne Abschnitte als Museumsbahn erhalten ([de.wikipedia.org][7]).


Gemeindeentwicklung & Infrastruktur

* 1850: Wahl von Josef Sighart zum ersten Bürgermeister nach Reformen durch Kaiser Franz Joseph I. fincher ([de.wikipedia.org][1]).
* 1959: Verleihung des heutigen Marktwappens.
* 1972: Offizielle Umbenennung in „Ober‑Grafendorf“ mit Bindestrich ([de.wikipedia.org][1]).
* Heute ist der Ort Sitz einer lebendigen Marktgemeinde mit Schulen, Musikschule, Pilot-Wasserwirbelkraftwerk, Flugplatz Völtendorf, etc. ([de.wikipedia.org][1]).


Quellen

Alle historischen Angaben basieren auf verlässlichen Quellen: darunter Wikipedia‑Artikel zu **Ober‑Grafendorf** ([de.wikipedia.org][1]), lokale Archive wie „Gedächtnis des Landes“ ([gedaechtnisdeslandes.at][8]) sowie ortsgeschichtliche Fachliteratur (z. B. Kunstdenkmäler, Grechtler‑Biografie). Ergänzt wurden Fakten durch Beiträge auf meinbezirk.at zu Kirche und Schloss ([meinbezirk.at][9]).


Kurzzusammenfassung

* Antike Wurzeln (Noricum, Römerstein)
* Erste Erwähnung 12. Jh. – Kirche pfarrlich ab 1250
* Schloss Fridau ab 1299, barock 1753
* Kriegs- und Feudalgeschichte (Türken, Napoleon)
* Wichtige Personen: Grechtler, Sabelko
* Verkehrsentwicklung: Pielachtalbahn & Lokalbahn Krumpe
* Moderne Infrastruktur & Marktstatus


[1]: https://de.wikipedia.org/wiki/Ober-Grafendorf "Ober-Grafendorf"
[2]: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirc ... Grafendorf"
[3]: https://www.meinbezirk.at/pielachtal/c- ... 862"Damals und Heute: Schloss Fridau - Pielachtal"
[4]: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Fridau "Schloss Fridau"
[5]: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Ge ... _Grechtler "Johann Georg von Grechtler"
[6]: https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Sabelko "Adolf Sabelko"
[7]: https://de.wikipedia.org/wiki/Lokalbahn ... %93Gresten "Lokalbahn Ober-Grafendorf–Gresten"
[8]: https://www.gedaechtnisdeslandes.at/ort ... rafendorf/ "Orte - Ober-Grafendorf - Gedächtnis des Landes"
[9]: https://www.meinbezirk.at/pielachtal/c- ... f_a2230623 "Damals und Heute: Kirchenplatz in Obergrafendorf - Pielachtal"